Wie ich in der Gestalttherapie arbeite

Entscheidend für die Wirkung der Gestaltarbeit ist der Dialog im Hier und Jetzt. Die Beziehung zum Therapeuten ist auf Augenhöhe.

 

Lernen und verändern ist ein Prozess von Erfahrung also Verbindung von Emotion, Denken und körperlicher Wahrnehmung.

 

Der Therapeutische Prozess kann als gemeinsame Forschungsreise betrachtet werden, die Absicht und Wirkung von Handlung bewusst macht, die Entwicklungspotentiale sichtbar macht und experimentell neue Wege oder Optionen erkundet.

 

Der Gestaltansatz geht davon aus, dass in der Wahrnehmung, dem Gewahrsein dessen, was gerade HIER und JETZT passiert, all das sich abbildet und sichtbar ist, was den einzelnen Menschen bewegt, wer er ist und was ihn in seiner Gesamtheit ausmacht.

 

Offene Gestalten sind wie offene Rechnungen und wollen beglichen werden. Diese unbefriedigten Bedürfnisse steuern oft unbewusst das Handeln eines Menschen und er oder sie landet unglücklicherweise in der Situation, die er / sie vermeiden möchte.

 

Wir haben im Laufe des Lebens aus positiven und negativen Erfahrungen Überzeugungen und Handlungsrezepte entwickelt. Einige dieser Überzeugungen sind in der Vergangenheit überlebenswichtig gewesen sind aber der aktuellen Entwicklung im Wege.

Wolfgang Mayer
Gestalttherapeut

 

Stationen in meinem Leben:

Sozialarbeit, Erwachsenenbildung, 

Pädagogisches Theater,

Practitioner für Holotropes Atmen, 

Gestalttherapie, Systemische Beratung, 

Körpertherapie, Pesso-Therapie, 

Gruppendynamik, Konfliktklärung, 

Coaching.

Von der Verwicklung zu Entwicklung

Potenzialentfaltung durch die Reorganisation gebahnter Muster im Gehirn
Von
Gerald Hüther
 

Die anfänglich im menschlichen Gehirn herausgebildeten neuronalen Verknüpfungsmöglichkeiten strukturieren sich nach der Geburt anhand der Erfahrungen, die mit den jeweiligen Beziehungspersonen gemacht werden. Zwangsläufig kommt es dabei zu Verwicklungen zwischen eigenen Anlagen und den vorgefundenen, von Erwachsenen bestimmten Beziehungsmustern.

Diese mehr oder weniger stark ausgeprägten Verwicklungen verhindern die Entfaltung der in einer Person angelegten Potenziale. Deshalb ist Entwicklung, also die Herauslösung aus den jeweils entstandenen Verwicklungen, die entscheidende Voraussetzung dafür, dass dieser Entfaltungsprozess wieder in Gang kommt.

Eine solche Entwicklung müsste von der betreffenden Person aktiv angestrebt, also selbst gewollt werden. Mit dem Ziel,„to reconnect the disconnected“ (das Unverbundene wieder neu zu verbinden) ist dazu eine Reaktivierung dieser gehemmten und damit abgespaltenen Anteile über die jeweiligen neuronalen Netzwerke erforderlich.

Die betreffende Person müsste also in sich das wiederentdecken, was sie im Verlauf ihrer Sozialisation unterdrückt hat, z. B. Lebensfreude, Lernlust, Gestaltungswille. Standardisierte Therapieverfahren eignen sich dafür nicht. Der entscheidende Impuls für einen derartigen Entwicklungsprozess ist die tiefe Berührung mit den eigenen abgespaltenen Anteilen.

Was uns zurückhält

Gerne zitiere ich hier die Geschichte des Elefanten aus „Komm ich erzähle dir eine Geschichte" von Jorge Bucay:

 

"Als kleiner Junge war ich fasziniert vom Zirkus. Vor allem hatte es mir der Elefant angetan. Während der Vorstellung stellte das riesige Tier eindrucksvoll sein ungeheures Gewicht, seine Größe und Kraft dar. Vor und nach der Vorstellung blieb der Elefant immer am Fuß an einem kleinen Pflock angekettet. Der Pflock war allerdings nichts weiter als ein winziges Stück Holz, das kaum ein paar Zentimeter in der Erde steckte und es stand für mich ganz außer Zweifel, dass ein Tier, das die Kraft hatte einen Baum samt Wurzeln auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solchen Pflock befreien und fliehen konnte.

 

Dieses Rätsel beschäftigte mich lange – was hält ihn zurück?

 

. . . vor einigen Jahren fand ich jemand, der mir eine schlüssige Antwort bot: der riesige mächtige Elefant, flieht nicht, weil er glaubt, dass er nicht kann. Allzu tief hat sich die Erinnerung wie ohnmächtig er als Babyelefant an der Kette war in sein Gedächtnis eingebrannt – und er hat diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt und versucht seine Kraft auf die Probe zu stellen."

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